Über Uns
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Die Mahnwache Lützerath lebt!
Lützerath wurde zerstört, doch wir, als Mahnwache Lützerath lebt! setzen uns weiterhin für Klimagerechtigkeit ein. Wir unterstützen Bewegungen, die sich aktiv gegen die Verbrechen an Mensch und Natur wenden. Vorrangig sehen wir uns dabei im Rheinland, unterstützen aber auch, abhängig von unseren Kapazitäten, weitere Akteur*innen.
Die Mahnwache Lützerath lebt! ist ein friedlicher Ort. Wir versuchen einander mit Toleranz und Respekt zu begegnen. Vielfalt ist wichtig, ist unsere Stärke!
Die Mahnwache Lützerath lebt! von Menschen. Wir freuen uns über alle Menschen, die uns unterstützen möchten. Unterstützt uns bei den Dorf- und Waldspaziergängen, den Austauschrunden, den Bildungs-und Kulturprogrammen, kommt mit zur MaWa on Tour, mit solidarischen Aktionen für andere Besetzungen. Werdet aktiv, werdet ein Teil der Bewegung!
Wir treffen uns regelmäßig zum gemeinsamen Plenum. Ihr möchtet ein Teil davon werden, schreibt uns mahnwache_luetzerath{IGNORETHISPART} a t riseup.net an oder kommt zu unseren Austausch- und Arbeitstreffen. Da besprechen wir aktuelle Themen und planen die verschiedenen Veranstaltungen der MaWaLü. Kommt zu unseren Veranstaltungen und trinkt mit uns eine Tasse frischen Kaffee oder Tee, wir freuen uns, mit Euch ins Gespräch zu kommen!
Was wir tun
Die Menschen der Mahnwache haben sich nach der Zerstörung von Lützerath gemeinsam überlegt, ihr erlerntes Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben und versuchen dies durch folgende Tätigkeitsbereiche abzudecken:
Wald- & Dorfspaziergänge sowie Exkursionen:
Durch diese Aktionsform sensibilisieren wir die Zivilgesellschaft auf verschiedene Themen im Bereich Umwelt- und Naturschutz. Unser Fokus liegt weiterhin im Rheinland in den Themenbereichen Braunkohle (Ausweitung der Tagebaue und damit verbundene Flächenzerstörung und Biotope, Renaturierung der Tagebaue, Dorfentwicklung…), Wasser (Befüllung der Tagebaulöcher, Trinkwassergefährdung…) und der Verkehrswende (Ausbau von ÖPNV, Erhalt vor Neubau vom Straßennetz sowie damit einhergehende Zerstörung von Naturräumen…).
MaWa on Tour:
Sie unterstützt Orte des Widerstandes und steht solidarisch an der Seite der von staatlich Repression bedrohten Aktivisti bei Gerichtsterminen in Form von angemeldeten Versammlungen.
Mawa Austausch Café:
Das „Café an der Kante“ in Wanlo (Mönchengladbach, Koordinaten: 51.0918584, 6.4113828) bietet Menschen jeden 1. Samstag im Monat ab 14:30 Uhr die Möglichkeit sich zu treffen, zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen.
Bildung und Kulturprogramm:
Wir organisieren und bieten vielfältige Vorträge, Filmvorführungen, Musikveranstaltungen und Workshops zum Thema Umwelt- und Naturschutz an.
Was wir fordern
Wir fordern die Einstufung von Ökozid als Straftat, im nationalen und internationalen Recht! Wir fordern eine nachhaltige und schnellstens umzusetzende Energiewende! Wir fordern das Stoppen der Grundwasserabsenkung, den Erhalt von Ackerböden, die Umstrukturierung der sogenannten konventionellen Landwirtschaft und das Verbot sogenannter konventioneller Nutztierhaltung! Wir fordern eine Kreislaufwirtschaft recycelbarer Gegenstände, den schonenden Umgang mit unser aller Ressourcen, den Erhalt von Wohnraum und ein individuelles, gerechtes und bedürfnisorientiertes Bildungssystem! Wir fordern ein sozialgerechtes Zusammenleben mit basisdemokratischen Entscheidungen, eine gesellschaftliche Veränderung, einen Systemwandel, weg von dem kapitalistischen, ausbeuterischen Konsumverhalten, wir fordern einfach ein gutes Leben für alle!
Unsere Visionen
Für uns geht es in Lützerath mehr als nur um einen schnellen Kohleausstiegt bzw. um einen sofortigen Stopp der Zerstörung von Landflächen und Dörfern, es geht um gesellschaftliche Veränderungen. Wir müssen weg von einem ausbeuterischen kapitalistischen System, weg von der Konsumgesellschaft. Auf einer Welt mit begrenzten Ressourcen können wir kein unendliches Wachstum generieren und die Natur komplett ausbeuten. Aus diesem Grund möchten wir in Lützerath andere Lebensformen ausprobieren. Denn das eigene Handeln hat Auswirkungen, auch wenn diese nur klein erscheinen, jeder Mensch trägt somit Verantwortung in seiner Lebenszeit.
Wie stellen wir uns neue Lebensformen in Lützerath und anderswo vor?
Kreislaufwirtschaft
Es soll eine Kreislaufwirtschaft entstehen. Gegenstände sollen möglichst lange benutzt, beziehungsweise repariert werden können und schließlich vollständig recycelbar sein. Alles was der Natur entnommen werden kann soll auch zurückgeführt werden. Mit Gegenständen, die energieaufwendig hergestellt werden müssen, sollte achtsam mit umgegangen werden. Dies zeigt eine Wertschätzung gegenüber Gegenständen und so entwickelt sich ein ressourcenschonender Umgang. Schließlich ist alles schon vorhanden, altes muss nur bewahrt werden und es muss selten etwas Neues mehr gekauft werden. Leben in einer Gemeinschaft hat den Vorteil, Gegenstände können geteilt werden.
Entscheidungsprozesse
Allgemeine gemeinschaftliche Entscheidungen sollen basisdemokratisch beschlossen werden. Wir stellen uns reformierte Systeme im Bereich Gesundheit, Bildung, Energie, Landwirtschaft, Bauweisen und Wohnraum vor.
Wohnraum
Preiswerter und öffentlicher Wohnraum sollte allen zugänglich sein. Altbestand sollte erhalten und restauriert bzw. renoviert werden anstelle von Abriss und Neubau. Dabei sollte auch auf ökologische und nachhaltige Baustoffe geachtet werden. Strom und Wasser muss auch wieder in öffentliche Hände. Es kann nicht sein, dass Menschen an lebensnotwenigen Dingen wie Wasser verdienen und nicht jedem zugänglich ist.
Energie und Wasserversorgung
Energie muss vollständig aus regenerativen Alternativen kommen. Idealerweiser ist eine autarke Wasser- und Energieversorgung gewährleistet.
Gesundheit und Bildung
Das gleiche gilt für das Thema Gesundheit, Krankenversorgung sollte Jemensch in Anspruch nehmen dürfen und der Mensch und seine Krankheit sollte im Focus stehen. Es darf aber nicht sein, dass unser Gesundheitssystem nur wirtschaftliche Interessen verfolgt. Schule muss weg vom Bulimielernen, um zu verhindern, dass lernschwächere Menschen in dem Bildungssystem untergehen. Jeder Mensch sollte die gleichen Chancen haben. Wir brauchen ein grünes Klassensystem und mehr praktische Fächer. Damit Kinder individuell in eigener Stärke gefördert werden können.
Permakultur
Unsere „konventionelle“ Landwirtschaft benötigt eine Umstrukturierung hin zu einer ökologischen biologischen nachhaltigen Landwirtschaft, im Sinne einer Permakultur. Wir müssen unsere Denkweise verändern immer alles im Überfluss rund um die Uhr vorhanden haben zu wollen. Eher auf regionale und saisonale Nahrung achten. Dafür müssen Lebensmittel gerecht bezahlt werden, Lebensmittel mit einer schlechten Ökobilanz müssen teuer sein.
Gemeinschaftliches Zusammenleben
Ein gemeinschaftliches Zusammenleben stellen wir uns auch sozialgerechter vor, offen gegenüber anderen, Meinungen tolerieren und nicht ausgrenzen. Gemeinschaft sollte voneinander lernen. Jeder Mensch hat besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten, die geteilt werden sollten. So kann sich jeder Mensch in die Gemeinschaft einbringen, denn alle gesellschaftlichen Aufgaben für ein gemeinsames zusammenleben sind gleichwertig. So soll Lützerath ein Ort der Begegnung werden. Diese Vorstellung von einer neuen Lebensform ist kein starres Muster, es entwickelt sich permanent weiter und muss ständig neu überdacht werden. Dabei kann sich Jemensch miteinbringen und gestalten. Denn nur in einer Gemeinschaft sind schwere Krisen zu meistern.